27.06.2014

Süße Kleinigkeiten und nächtliche Überfälle

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Das dachte wohl auch die geschätzte SZ Logistik und bedachte mich zur Weltmeisterschaft von mit einem Päckchen Gummibärchen. Danke, danke, an euch, die ihr immer so lieb an uns denkt. Wo ihr doch nicht einmal unser Arbeitgeber seid, sondern der Auftraggebers unseres Arbeitgebers, der mit euch so wenig verdient, dass er uns nicht einmal Gummibärchen schenken kann.

Ein Gummibärchen habe ich aber so verschluckt, dass ich fast daran zugrunde gegangen wäre. Das lag daran, dass mir ein Mensch in der Nacht ganz heftig auf die Schulter klopfte, mir ein Stück Papier unter die Nase hielt und mich ultimativ aufforderte, dies jetzt und sofort zu unterzeichnen.

Das Ansinnen und die Umstände waren obskur. Denn zum einen stand auf dem Papier nicht der leiseste Hinweis, von wem es stammt bzw. wer der Urheber ist. Auch bei dem Herrn wurde nicht klar, für wen er denn nun arbeitet. Das freilich scheint inzwischen System zu sein. Da kommen z.B. Briefe von ZV-Geschäftsführern, die stehen aber auf Briefpapier des Auftraggebers. Und dann gibt es jetzt ja auch noch einen eigenen Dienstleister für die ZV, der beim Auftraggeber angesiedelt ist. Da kann man schon mal ein wenig durcheinander kommen, wessen Hut man gerade auf hat, gell?

Der dumme Zusteller soll sich aber um solche Kleinigkeiten nicht scheren, sondern in Habachtstellung alle Anweisungen von Menschen umstandslos ausführen, die von sich behaupten, im Auftrag von Arbeitgeber/Auftraggeber/Dienstleister zu handeln. Jawoll.

Also, zurück zu diesem Papier. Kein Firmenhinweis, eine unleserliche Unterschrift, kein Klarname. Aber der Hinweis, dass dieses Schriftstück Anlage zum Arbeitsvertrag wird und mir bei fehlerhaften Angaben die fristlose Kündigung droht. Und das soll ich nachts auf der Straße unterzeichnen. Mit Verlaub, so dumm kann doch kein Arbeitnehmer sein!

Im Dunkel der Nacht waren zwei Daten zu erkennen: Eintritt und Beendigung. Beim Eintrittsdatum fehlten schon mal schlappe 20 Jahre. Tja, und bei der Beendigung stand  31.12.9999! Ist der Zustellermangel schon so groß, dass wir gleich noch im Paradies (und das ist uns Zustellern gewiss!) weiter austragen dürfen??

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