15.01.2014

Mindestlohn muss auch für Zeitungszusteller gelten

Foto: Werner Bachmeier
Im Interview mit Detektor fm fordert ver.di-Tarifsekretär Siegfried Heim, Tarifsekretär für den Bereich Verlage, Druck und Papier, den Mindestlohn auch für Zeitungszusteller und erläutert die ver.di-Position. http://detektor.fm/politik/verpufft-der-mindestlohn-zeitungszusteller-drohen-leer-auszugehen/

taz: Armutsjob Zeitungzustellung

Barbara Dribbusch hat sich für taz in der Berliner Zeitungszustellung umgeschaut. Dort bietet sich ein ähnliches Bild wie in München und vielen anderen Orten. In dem Artikel geht die Autorin auch auf den Mindestlohn ein - unter dem besonderen Aspekt der Stückvergütung. Mit der lässt sich ein auf dem Papier ein Stundenlohn von zum Beispiel 8,50 Euro relativ problemlos konstruieren...http://www.taz.de/Armutsjob-Zeitungszusteller/!130634/

Die SZ berichtet über die Zusteller. Aber nicht über ihre eigenen

"Paketboten meistern einen Knochenjob, doch ihr Lohn ist gering" schreibt die Süddeutsche Zeitung am 19.12.2013 in einem Bericht über die Paketdienste. Das freilich könnte sie genauso gut über ihre Zeitungsusteller berichten. Ein Knochenjob - und elend bezahlt. Apropos Elend - darauf setzen sie, ob sie nun DHL, UPS oder SZ Logistik heißen. Nämlich darauf, dass es immer noch genügend Menschen gibt, die auf jeden noch so elenden Lohn angewiesen sind. Klar, dass die Zustellbetriebe für den huldvoll gezahlten Lohn natürlich auch Spitzenleistungen erwarten. Dass das nicht aufgeht, macht sich inzwischen in der Zeitungszustellung nachhaltig bemerkbar. Doch statt über eine faire Vergütung zu verhandeln, soll die Vergütung immer weiter gesenkt werden. (....)

Link und vollständiger Artikel: https://medien-kunst-industrie-bayern.verdi.de/zusteller 

Kommentare - und unsere Antwort


Liebe Leserinnen, liebe Leser, 
Servus Freunde,

wir haben einige Kommentare erhalten, auf die wir direkt eingehen wollen:

Na, liebe Münchner, was die Kommentare betrifft, haben Euch die Bremer deutlich den Rang abgelaufen. Kein Wunder bei solchen Leiharbeitern. Aber Ihr seid die Erfinder und Begründer. Und auch die Gesamtdarstellung lässt nichts zu wünschen übrig. zu Hinweis auf "Letzte Kommentare"  (Paranoicus)

Lieber Paranoicus, Danke für die lobenden Worte. Eine "Konkurrenz" mit den Bremer Kolleginnen und Kollegen sehen wir nicht. Im Gegenteil, wir freuen uns, wenn in Bremen die Diskussion munter verläuft. In München sind inzwischen viele der "altgedienten" und kritischen Akteure auf die Straße gesetzt worden oder sind von sich aus ausgestiegen. Die vermeintliche Ruhe ist für die SZ Logistik mit Qualitäts- und Personalproblemen, Aboverlusten und - nicht zu vergessen - Gerichtskosten teuer erkauft.


Die tapferen Streiter von ZVZ haben sich standhaft gewehrt. Und heute? Dominanz der Grunztiere auf der ganzen Linie. Warum? Braunäugige Kälber, sofern noch vorhanden, sind zwar treu und rein, aber unbedarft und naiv. zu Eine abgrundtiefe Schweinerei (Miesepeter)

Lieber Miesepeter, dem haben wir nichts hinzuzufügen. Siehe oben!  

Liebes Redaktionsteam, vielen Dank, dass Ihr wieder einmal etwas in Bewegung gesetzt habt. Wer schon einmal in einem Betriebsrat mitgewirkt hat, weiß, wie undankbar solche Aufgaben sind. Aber wenn Ihr weiterhin so lange pausiert, wandern die besten Leute nach Bremen ab. Der Bremer Blog hat in letzter Zeit deutlich an Format gewonnen, und das nicht von ungefähr. Ich selbst und noch einige andere halten hier auftragsgemäß vorläufig die Stellung. Natürlich darf sich daraus kein Konkurrenzdenken entwickeln, denn der Gegner agiert weiter oben. Ihr dürft gerne einmal etwas über Euch selbst und Eure "double qualification" erzählen. Manche interessieren sich dafür, manche wiederum nicht. So ist das nun einmal bei den Zeitungsträgern und auch sonst im Leben. Nicht dass Ihr am Ende resigniert wie Bejo Miberg und andere, deren Namen nie genannt wurden. Mit den besten Wünschen für Eure "main qualification" zu Hinweis auf "Letzte Kommentare" 
(Outis)


Lieber Outis, wir sind nach wie vor leidenschaftliche Blogger, nur haben sich zwangsläufig die Prioritäten verschoben. Wir konzentrieren uns momentan auf die Kündigungsschutzverfahren der ZVZ-Kollegas. Mit Freude sehen wir, dass nun auch eine Kammer des Landesarbeitsgerichts München unserer Argumentation folgt. Das ist nicht hoch genug einzuschätzen, lädt doch die bisherige Rechssprechung in Sachen Betriebsübergang zu solchen Umgehungs-Konstruktionen ein, wie sie die SZ Logistik GmbH bzw. die Süddeutsche Zeitung GmbH bisher anwendet. Jetzt endlich zerbröselt die Scheinlegalität, mit der ein nobler Verlag bar jeder Moral lästig gewordene Betriebsräte samt der Belegschaft bisher loszuwerden pflegte. Und wir sehen mit Freude, dass inzwischen den Zuständen in der Zustellung mehr öffentliche Aufmerksamkeit zuteil wird. (Siehe zuletzt den informativen Artikel in der taz). Und, wie gesagt, wir sehen uns in keinerlei Konkurrenz zum Bremer Blog. Je mehr zum Thema bloggen, umso besser!